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RISS PANDEMISCH

//14.05.2021//

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Jugend ohne Gott im 21. Jahrhundert

Dr. Ute Müller-Spiess

//27.04.2020//

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//21.04.2020//

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Mindestens 1,50 m

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//06.04.2020//

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Marcus Quent

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Exzerpt aus »Selbstversicherungsseuche« 

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Eine Einsicht aus der psychoanalytischen Praxis besagt, dass insbesondere dann, wenn ein Analysand meint, unvermittelt selbst angeben zu können, was der Sinn oder die Bedeutung einer Erfahrung sei, Skepsis geboten ist. Man glaubt, in einer krisenhaften Situation etwas zu lernen – und noch darüber täuscht man sich. Es ist erstaunlich, wie schnell in der Presse Artikel und Essays aus dem Hut gezaubert worden sind, die bereits in den ersten Tagen der Einschränkungen davon handelten, was man alles aus dieser Krise lerne oder gelernt haben werde, wie uns die Pandemie als Menschen nachhaltig verändern werde und so fort. Von allen wird die Rede über das vermeintlich Erlernte viel schneller eingeübt als der Lernprozess selbst. Man gaukelt sich und anderen bereits ein Wissen über Erfahrungen vor, die ja eigentlich erst zu machen wären – und die, wenn es denn wirklich Erfahrungen sind, diese ganze eingeübte Rhetorik auch unterbrechen müssten.

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Den gesamten Essay finden Sie auf: http://www.textem.de/index.php?id=3046

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//25.03.2020//

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Paul Celan

Corona

Aus der Hand frißt der Herbst mir sein Blatt: wir sind Freunde.
Wir schälen die Zeit aus den Nüssen und lehren sie gehn:
die Zeit kehrt zurück in die Schale.

Im Spiegel ist Sonntag,
im Traum wird geschlafen,
der Mund redet wahr.

Mein Aug steigt hinab zum Geschlecht der Geliebten:
wir sehen uns an,
wir sagen uns Dunkles,
wir lieben einander wie Mohn und Gedächtnis,
wir schlafen wie Wein in den Muscheln,
wie das Meer im Blutstrahl des Mondes.

Wir stehen umschlungen im Fenster, sie sehen uns zu von der Straße:
es ist Zeit, daß man weiß!
Es ist Zeit, daß der Stein sich zu blühen bequemt,
daß der Unrast ein Herz schlägt.
Es ist Zeit, daß es Zeit wird.

Es ist Zeit.

https://www.lyrikline.org/de/gedichte/corona-67

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